OE1XHQ,
die Station des ÖVSV in der Eisvogelgasse, aufgebaut und betrieben von
OM Dieter Kritzer, OE8KDK war damals meine einzige Chance auf
Verbindungen auf den UKW und Kurzwellenbändern.
Der
stabile Betrieb und die tollen Möglichkeiten von OE1XHQ beflügelten mich
und der Gedanke meine eigene „REMOTE-STATION“ aufzubauen war geboren.
Ich nahm
also Kontakt mit Dieter auf, der mir geduldig, fachkundig und
freundlich half, mich mit den Anforderungen einer IRB (Internet Remote
Base) Station vertraut zu machen.
Ich
studierte die vielfältigen Möglichkeiten, Transceiver abgesetzt, also
von der Ferne aus zu bedienen, testete zahlreiche Softwareprogramme
ausführlich und begann meine IRB Station zu planen.
Nachdem
ich beruflich stark engagiert bin war klar, dass die Anlage höchsten ein
paar Stunden pro Monat in Betrieb sein würde. Es war mir daher ein
Bedürfnis, die Station auch anderen Funkamateuren zugänglich zu machen,
die eine ähnlich schlechte Ausgangslage für den Amateurfunk haben wie
ich selbst oder die einfach von unterwegs, ohne viel Aufwand QRV sein
möchten.
Mit der
Steuersoftware von W4MQ fand sich eine Software, die wie keine Andere
Vorteile für den öffentlichen Betrieb bietet. Dieses bekannte Programm
von Stan Schretter ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, bietet
aber neben der Stabilität, der einfachen Bedienung und der
unkomplizierten Installation auch den Vorteil, dass verschiedene
Programmmodule wie zum Beispiel eine Rotorsteuerung, eine Anbindung an
DX-Cluster, ein Logbuch und vieles anderes mehr hinzugefügt werden
können.
Om Dieter
übernahm es mit Erfolg, für die Bewilligung eines Testbetriebes bei der
Fernmeldebehörde anzusuchen. Diese Sonderbewilligung ist erforderlich,
da in den einschlägigen Bestimmungen für den Betrieb von
Amateurfunkanlagen die Vorortaufsicht durch einen lizensierten
Funkamateur vorgesehen, dies bei Remotebetrieb aber nicht möglich ist.
Bald war
auch ein geeigneter Standort für den Aufbau der Station im
Industriezentrum Niederösterreich Süd bei Wiener Neudorf gefunden.
Neben seiner für Funkwellen ausbreitungsmäßig günstigen Lage im Süden
von Wien, im flachen Land mit quasi freier Sicht auf das Wiener Becken,
die Stadt Wien im Norden, und die pannonische Tiefebene im Osten, bietet
der Standort auch eine bestens geeignete Infrastrukur für die
unterbrechungsfreie Stromversorgung die auch Notfunkbetrieb ermöglicht,
die Anbindung an das Internet und das HAMNET, sowie eine jederzeit
zugängliche Office-Infrastruktur mit Serverraum, Heizung,
Klimatisierung, Kaffeemaschine und Parkplatz.
Das
Wichtigste ist aber selbstverständlich, dass ausreichend Platz für die
Antennenanlage, sowohl in der Fläche, als auch in die Höhe vorhanden
ist.
Mittlerweile ist OE3NKA_REMOTE dem öffentlichen Betrieb übergeben und
seit etwas mehr als einem Jahr erfolgreich im Testbetrieb online und
QRV.
Die
Anlage besteht aus einem Kenwood Transceiver TS2000x der an einer remote
schaltbaren 400W PA über das Internet fernbedient werden kann. Die
Anbindung an das HAMNET soll in den nächsten Wochen realisiert werden,
sobald die Wetterlage dies zulässt.
Das Herz
der Station, die Antennenanlage besteht aus einem 6-Element MOSLEY
7-Band Beam, ca. 20 Meter über Grund, für die Bänder 6m, 10m, 12m, 15m,
17m, 20m und 40 Meter
OM Josef beim Aufbau und der
Abstimmung des Beams im August 2010
Die
Frequenzen des 2m, 70cm und 23cm Bandes werden von einer Vertikal –
Antenne von Diamond versorgt, die praktisch alle Repeater im Osten
Österreichs und darüber hinaus zahlreiche tschechische, slowakische und
ungarische Umsetzer erreichbar machen versorgt. Ein eigener 5 Element
Beam für DX-Betrieb im 6m Band kann optional zugeschaltet werden.
Das 160 m band wird über eine EH- Antenne
versorgt. EH-Antennen weichen vom
Prinzip der herkömmlichen Hertzschen Antenne ab. Sie verwenden einen
Phasenschieber um zunächst Strom und Spannung in die richtige Phase zu
bringen, dadurch bauen sich E- und H-Feld gleichphasig auf. Dies führt
dazu, dass das Feld sich unmittelbar an der Antenne und nicht erst im
Fernbereich aufbaut. Durch die breitbandige Auslegung kann das gesamte
Band genutzt werden. Dazu kommt das EH-Antennen vergleichsweise "ruhig"
sind und die gerade auf den Lowbands vorhandenen Störungen etwas
unterdrückt werden.
Zugang zur Station können alle Mitglieder des ÖVSV sowie Funkamateure
und Freunde aus aller Welt über Anmeldung bei OM Dieter OE8KDK@OEVSV.at,
der der Stationsverantwortliche gegenüber der Fernmeldebehörde ist,
bekommen. Der Zugang wird für beide REMOTE Stationen des ÖVSV OE1XHQ und
OE3NKA_REMOTE nach Überprüfung der Amatuerfunklizenz und nach Maßgabe
der vorhandenen Möglichkeiten frei geschaltet.
Mittlerweile haben wir ca. 300 angemeldete User auf beiden Stationen.
Alleine über OE3NKA_REMOTE wurden bereits über 3.000 QSO’s gefahren und
so alle Kontinente und fast alle Länder der Erde gearbeitet.
Neben AM und FM stehen CW, USB/LSB sowie RTTY und PSK31, AMTOR und
PACTOR zur Verfügung
Seit kurzem überträgt OE3NKA_REMOTE testweise den Wien Rundspruch im 40m
Band auf 7.055 MHZ in LSB.
Die weiteren Ausbaupläne von OE3NKA_REMOTE sind neben der Anbindung an
das HAMNET der Aufbau des Betriebes über Echolink, D-Star, RemoteRig vor
allem der Aufbau eines SDR Transceiver, der ebenfalls öffentliche
Zugänge ermöglichen soll.
Die
genaue Beschreibung der IRB Stationen, der Betriebstechnik,
organisatorische Informationen sowie eine Liste der Unterstützer dieser
Idee, ohne deren Hilfe der Betrieb und die Errichtung kaum möglich wäre
finden sie auf der Homepage
www.qth.at/oe3nka
sowie auf den Seiten des ÖVSV
www.oevsv.at
Ich hoffe, dass viele Funkfreunde Freude mit dem Angebot und den
Möglichkeiten der Remote-Stationen haben und wünsche
Vy 55 + 73 de Norbert OE3NKA
nähere
Informationen auf der Homepage:
http://www.qth.at/oe3nka_remote/index.html