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Yaesu FT897(D) – Lüftermodifikation by OE1RCS 

 

Vorbemerkungen:

Bei Einsatz des Kompakttransceivers Yaesu FT897 in ruhiger Umgebung wie z. B. im heimischen Shack wird das relativ laute Lüftergeräusch oft als störend empfunden.

Die beiden Lüfter hinter der Frontblende saugen Kühlluft über Öffnungen an der Geräteunterseite an und blasen diese quer durchs Gerät. Der Kühlluftaustritt erfolgt über Schlitze an der Geräterückseite.

Die Lüfter laufen unabhängig von Gerätetemperatur oder eingestellter Sendeleistung bei
Betätigen der PTT an und nach deren Loslassen noch einige Sekunden nach. Es erscheint daher naheliegend, eine temperaturabhängige Drehzahlregelung nachzurüsten.

Disclaimer:

Grundsätzlich bin ich kein Freund von Haftungsausschlussklauseln und ähnlichem Unfug, da aber heutzutage vielfach gegen den Hausverstand gehandelt, anschließend geklagt und zu allem Überfluss dann noch oft entsprechend geurteilt wird, kann ich Ihnen die entsprechenden Anmerkungen nicht ersparen.

Die nachfolgende Beschreibung dient nur als Anregung und stellt kein „Kochrezept“ für Unbedarfte dar. Nehmen Sie keine Eingriffe in Funkgeräten vor, wenn Sie nicht über die erforderlichen Kenntnisse und Berechtigungen verfügen!

Ausreichende Kenntnisse über den Transceiver selbst sowie über mechanische Arbeiten und den
Aufbau von elektronischen Schaltungen und sind zwingende Voraussetzung für die Modifikation.

Die Beschreibung wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Ich weise aber darauf hin, dass daraus keine wie immer geartete Haftung abgeleitet werden kann. Sämtliche Eingriffe, die Sie selbst an Ihren Geräten vornehmen, erfolgen auch immer auf Ihre eigene Gefahr. Dass Modifikationen an Funkgeräten jegliche Garantie und Gewährleistung zum Erlöschen bringen, muss eigentlich nicht gesondert betont werden, denke ich.

Bei unsachgemäßer Durchführung besteht jedenfalls die Möglichkeit, Schäden am Transceiver und im Extremfall auch an Leib und Leben zu verursachen.

Zur Zeit gibt es noch keine Erkenntnisse über Langzeitschäden am Gerät durch die reduzierte Kühlluftströmung, was aber nicht bedeutet, das diese nicht doch auftreten können.

Allgemeines zum Umbau:

In der Beschreibung sind einige Querverweise enthalten, deren Sinn möglicherweise erst nach dem Lesen der gesamten Anleitung klar wird. Es empfiehlt sich daher, vor dem Gang in die Werkstatt die Anleitung bis zum Ende durchzuarbeiten.

Als Basis für die Temperaturregelung dient der Bausatz der Fa. Conrad Electronic (www.conrad.at, www.conrad.de) mit der Artikelnummer 117323 (Stand Ende 2008). Die zugehörige Anleitung und Schaltungsbeschreibung kann von der Homepage des Anbieters heruntergeladen werden. Die dem Bausatz mitgelieferte Platine kann aus Platzgründen nicht verwendet werden, ich habe die Schaltung (mit geringfügigen Modifikationen) auf einem kleinen Stück Lochrasterplatte aufgebaut. Warum, wird beim Studium der Beschreibung klar. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, überhaupt nur die Bauteile zu erwerben und die Schaltung einfach so nachzubauen.

Da wir uns in „hochfrequenzhältiger“ Umgebung befinden, ist es ratsam, alle Eingänge der Schaltung, also Spannungsversorgung, Temperaturfühler und Lüfteranschlüsse mit keramischen Kondensatoren (Wert irgendwo zwischen 10 und 100 nF) abzublocken.

Um keine unwiderruflichen Änderungen am TRX vornehmen zu müssen, werden alle Verbindungen unter Benützung der originalen Steckanschlüsse hergestellt. Damit lässt sich die Schaltung im Bedarfsfall wieder rückstandsfrei entfernen.

Die Lüfter sind im Originalzustand mit Kleinsteckern im Rastermaß 2,54 angeschlossen, der Temperaturregler wird einfach dazwischengeschaltet. Dazu werden auf der Temperaturreglerplatine Steckanschlüsse mit sog. Stiftleisten (Conrad Art. Nr. 744018) hergestellt, wo die Lüfter mit den Originalsteckern problemlos angesteckt werden können. Auf einem der beiden nun frei gewordenen Originalanschlüssen wird die Versorgungsspannung für den Temperaturregler abgegriffen. Hierzu kann z. B. ein Servoanschlusskabel (z. B: Conrad Art. 223955) aus dem Modellbaubereich Verwendung finden.


 

Bild 1: Stiftleiste RM2,54 für die Stecker und Servoanschlusskabel

(System Graupner/ Futaba) Das Steckergehäuse wird entfernt, das rote und schwarze Kabel mit

auf gecrimpten Buchsen werden mit

Schrumpfschlauch isoliert und dienen zum Anschluss des Temperaturreglers auf dem Originalsteckplatz der Lüfter.

 

 

Öffnen des Gerätes:

Zunächst müssen die erforderlichen Anschlüsse lokalisiert und ein geeigneter Einbauplatz für die kleine Schaltung gefunden werden, also wird das Gerät geöffnet.

 

Bild 2: Ein unvernudelter, genau passender Kreuzschraubendreher ist übrigens das Geheimnis, dass das Gerät nach dem Zusammenbau noch immer wie neu aussieht. Im Gehäuse sind Dichtstreifen befestigt, an denen die Deckel kleben. Nach dem Entfernen der Schrauben müssen die Deckel abgehebelt werden, möglichst, ohne sie zu verbiegen oder zu zerkratzen.

 

Bild 3: Der obere Deckel ist mit 8
Schrauben befestigt. Die zwei in der Mitte
halten den Lautsprecher und müssen nicht entfernt werden.

 

Nach dem Lösen der Schrauben kann der Deckel nur ein wenig angehoben werden, da die Kabel zum Lautsprecher und zum Batterieumschalter noch dran sind.

 

Bild 4: Wenn man das Lautsprecherkabel auf der Platine absteckt, kann man den Deckel zur Seite klappen. Danach wird der Stecker vom Batterieumschalter gelöst, damit kann dieser Deckel vollständig entfernt werden.

Bild 5: In dem Schacht, in dem der Batterieumschalter Platz findet, ist zur Gerätevorderseite hin noch etwas Platz, hier sollte sich die Temperaturregelung unterbringen lassen.

 




 




 

Textfeld: Bild 8: Unter diesem Deckel ist das Batteriefach für die optionalen Akkus, die Steckanschlüsse für die beiden Lüfter sind unter dieser Batteriefachabdeckung zu finden.
Um diese entfernen zu können, müssen 9 Schrauben herausgedreht werden (die mit den gelben Pfeilen gekennzeichneten Schrauben halten die Frontplatte, die können an ihrem Platz bleiben).

Textfeld: Bild 6 & 7: Der Deckel an der Unterseite ist mit 6 Schrauben befestigt, drei nahe der Frontblende (die Schrauben in den Gerätefüßen müssen nicht entfernt werden) ...
und drei weitere an der Rückseite:
Textfeld: Nun kann auch der untere Deckel abgehebelt werden (klebt auch!)



 

 

Achtung! Während die Schrauben am Rand des Deckels selbstschneidende Exemplare mit
„Korkenziehergewinde“ sind, ist die einzelne in der Mitte eine mit metrischem Gewinde. Beim Zusammenbau nicht verwechseln!

 

 

Bild 10: Die SteckR verbinder der Lüfter sind unten mittig im Bild zu erkennen.

Textfeld:  
Die Temperaturreglerplatine:

Der Leistungstransistor des Temperaturreglers muss gekühlt werden, es bietet sich an, diesen hierfür an das Chassis des TRX zu schrauben und gleichzeitig damit die Platine zu befestigen. Somit ist eine spezielle Anordnung verschiedener Bauteile nötig, letztlich auch ein Grund, warum die Originalplatine des Bausatzes nicht verwendet werden kann.

Der Transistor muss seitlich am Rand platziert werden und der Einstellregler so, dass er nach der Montage der Platine noch leicht zugänglich ist. Sinnvollerweise wird ein Spindeltrimmer mit seitlicher Einstellung verwendet (nicht im Lieferumfang des Bausatzes).

Die Steckpfosten für die Lüfterkabel sollten sich ebenfalls an zugänglicher Stelle befinden. Bei mir ergab sich folgender Aufbau:


 

Bild 11 R Lochrasterplatine

 

 

 

Da die Schaltung mit dem Transistor befestigt wird, ist dessen Höhe über der Platine bestimmend für die Position der Platine im Gehäuse. Vor dem Einlöten des Transistors sollte das Befestigungsloch gebohrt (siehe Seite 7) und ein Montage R Trockentest durchgeführt werden.


 
            
              

 

Bild 12: ein Blick auf die „Leiterseite“.

Bild 13: Damit die Platinenunterseite keinen ungesunden Kontakt mit dem Gehäuse bekommt, wird an passender Stelle eine Isolierung, z. B. ein selbstklebendes Schaumstoffpad angebracht.

Bild 14: Eingebaut sieht das Ganze dann so aus. Die Steckanschlüsse für die Lüfter und der Spindeltrimmer sind gut zugänglich, der Leistungstransistor ist isoliert mittels Glimmerplättchen und Wärmeleitpaste ans Gehäuse geschraubt. In den verbleibenden Hohlraum vor der Schaltung passt noch genau der Batterieumschalter, welcher im Gehäusedeckel eingebaut ist.

 
Vorher noch steht der wahrscheinlich gruseligste Teil der Arbeiten an: Für die Befestigungsschraube muss in das Gehäuse des TRX ein 3mm Loch gebohrt werden. Damit man von außen nichts sieht, wird die Schraube unter der Befestigungsschale des Tragegriffs platziert. Praktischerweise deckt sich dessen Position mit dem ausgewählten Einbauort.

 

 

Bild 15: Befestigungsschraube unter der Griffschale.

Genau anzeichnen, damit die Schale nachher noch über den Schraubenkopf passt!

  Die beiden Kratzer sind übrigens „serienmäßig“ und
  stammen vom
beweglichen Teil des Griffs, werden aber
  von der Griffschale
im montierten Zustand verdeckt.

 

 

Bild 16: Jetzt gibt es kein zurück mehr und es geht an die Bohrmaschine. Ein Tuch verhindert, dass sich Bohrspäne ins Geräteinnere verirren und künftig für originelle Effekte sorgen. Sinnvoll ist auch, den Tiefenanschlag der Maschine einzustellen, damit nicht im Eifer des Gefechts weitere Bauteile angebohrt werden.

Das Gehäuse ist an dieser Stelle rund 10mm dick, besteht allerdings aus gut zu bearbeitendem Aluminium. Also keine Bange nicht gleich aufgeben.

 

 

 

Einbau des Temperaturreglers:




 

Bild 17: Nun kann der Temperaturregler angeschraubt werden werden. Da das Gehäuse des Transistors (Kollektor) an +12V liegt, muss ein Glimmerplättchen und – je nach Transistortyp R eine Isolierscheibe für die Mutter beigelegt werden, sonst qualmt’s! Wärmeleitpaste nicht vergessen! Die beiden Lüfter werden unter Beachtung der Polarität auf die – parallel geschalteten – Pfostenleisten angesteckt. Damit können Kabel und Stecker unverändert bleiben.

Textfeld: Positionierung des Temperaturfühlers:

Die Leistungstransistoren der Sendeendstufen und auch die anderen wärmeproduzierenden Bauteile wie z. B. Spannungsregler sind alle an den Mittelsteg des Gehäuses (zwischen Ober und Unterseite) geschraubt. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass sich dieser Gehäuseteil als erstes spürbar erwärmt. Ich habe den Temperaturfühler einfach in der Nähe des Reglers mittels Wärmeleitpaste und Klebeband auf diesem Mittelsteg „befestigt“. Natürlich sind auch andere Positionen denkbar, der eigenen Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Überlegenswert ist auch eine Version mit mehreren Fühlern an div. „hotspots“.

 

Bild 18: Temperaturfühler



 

Abgleich:

Der Abgleich sollte bei der niedrigstmöglichen Betriebsspannung erfolgen.

Ich habe den Temperaturregler so eingestellt, dass bei 12 V Versorgungsspannung und auf Raumtemperatur abgekühltem Gerät ca. 5,5 V am Ausgang anliegen, gemessen unter Last, also mit angesteckten Lüftern. Damit bleibt das Lüftergeräusch angenehm bei noch deutlich fühlbarem Luftdurchsatz. Außerdem laufen die Lüfter bei dieser Spannung sicher an. Bei knapp 40° am Temperaturfühler wird die volle Lüfterdrehzahl erreicht.

Wer ganz sicher gehen will, schaltet parallel zum Temperaturfühler einen Elko mit 47 – 100 PF. Wird die PTT betätigt und damit die Schaltung unter Spannung gesetzt, ist der Elko zunächst entladen und bildet gleichstrommäßig einen Kurzschluss über den Fühler. Dies entspricht unendlich hoher Temperatur und die Lüfter erhalten kurzzeitig die volle Betriebsspannung, bis sich der Elko auflädt und der Temperaturfühler den tatsächlichen Drehzahlwert bestimmt.

Zusammenbau:
 

Der Zusammenbau des TRX erfolgt – wie der Gemeinplatz so schön lautet – in umgekehrter Reihenfolge. Nicht vergessen, vor dem Zuschrauben die Kabel für Batterieumschalter und Lautsprecher wieder anzuschließen!

Viel Freude mit der Modifikation und good DX!

55 & 73 de OE1RCS / Robert / Wien

 

 
 



 

 


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